Wärmeplanung in Eckernförde
Die FDP will es genau wissen
Wärmeplanung in Eckernförde: Wie ist die Stadt Eckernförde vorbereitet?
Gernot Kühl
Die FDP-Ratsgruppe hat angekündigt, einen Antrag zur Wärmeplanung in die politische Diskussion einzubringen. Die beiden Ratsherren Bernd Hadewig und Karl-Ludwig Loth möchten wissen, wie die Stadt Eckernförde darauf vorbereitet ist, eine kommunale Wärmeplanung gemäß den Vorgaben des Bundes und des Landes zu entwickeln, teilten sie in einer Presseerklärung mit.
Im Antrag fragen sie die Stadtverwaltung, ob in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken SH ein Konzept der regionalen Wärmeversorgung erarbeitet werden soll, das die besondere Situation Eckernfördes berücksichtigt. Dadurch wollen die FDP-Ratsherren in Erfahrung bringen, welche Impulse gesetzt werden sollen, um mit den Stadtwerken SH das Fernwärmenetz in Eckernförde wesentlich zu erweitern und bestehende Insellösungen zu vernetzen.
Hadewig und Loth wollen zudem auch diese Fragen beantwortet haben:
- Sollen bei der Konzeptentwicklung bislang ungenutzte Potenziale wie Abwärme, Umweltwärme sowie die Tiefe Geothermie berücksichtigt werden?
· Soll auch weiterhin Biogas genutzt werden, das aus Biomasse von Monokulturen wie Mais erzeugt wird? Hintergrund: Wie fließen Aspekte des Artenschutzes in die Wärmeplanung mit ein?
· Soll eine Effizienzanalyse in Bezug auf ökologische, technische und wirtschaftliche Aspekte erfolgen?
· Können für die Entwicklung des Eckernförder Wärmeplans finanzielle Fördermöglichkeiten beispielsweise durch das Land genutzt werden?
„Auch wenn die Abstimmung über das geplante Bundesgesetz zur kommunalen Wärmeplanung wegen zu geringer Vorlaufzeiten zunächst vom Bundesverfassungsgericht gestoppt wurde, würden Städte nach den Vorstellungen der Bundesregierung in naher Zukunft verpflichtet sein, einen Wärmeplan aufzustellen“, betonten Hadewig und Loth. Für Eckernförde solle dies ab 2028 gelten. Mit dem Wärmeplan solle die Umstellung auf erneuerbare Energien transparenter werden, und die Stadtwerke sollten mit eingebunden werden.
Die Fernwärme sei für Hadewig und Loth eine der Schlüsseltechnologien für die Wärmewende, gerade in dicht besiedelten Gebieten, in denen die Dächer zu klein seien, um viel solare Wärme zu ernten, und wo Wärmepumpen zu Lärmproblemen führten. Zurzeit werde in Eckernförde unter anderem Biogas für bestehende isolierte Wärmenetze verwendet, das aus Biomasse von Monokulturen erzeugt werde. Um den Menschen mehr Sicherheit für die Zukunft zu geben, müsse die Planung von Wärmenetzen schnell vorangetrieben werden, fordern Hadewig und Loth aus der FDP-Ratsgruppe. Gleichzeitig müsse die bestehende Fernwärme ohne fossile Brennstoffe auskommen. Interessant sei auch, dass in Flensburg eine Großwärmepumpe geplant sei, die 2025 in Betrieb gehen soll. Die Stadtwerke würden dafür Wasser aus der Förde entnehmen und durch Unterstützung mit Strom aus nicht fossil erzeugten Energien im Ergebnis Fernwärmewasser mit 60 bis 85 Grad Celsius erzielen.
Bernd Hadewig wies darauf hin, dass er sich persönlich schon seit vielen Jahren für die Nutzung der Tiefen Geothermie in einem von den Stadtwerken für Eckernförde zu planenden Wärmenetz einsetze. „Die Zeit ist reif für die Förderung des heißen Wassers aus der Tiefe der Erde“, so Hadewig. Die Stadtwerke München würden vorbildlich Geothermie für den zukünftigen Ausbau des Wärmenetzes nutzen.
EZ – 21.07.2023