Küstenschutzdamm vor der Eckernförder Bucht – Offener Brief an den Minister Goldschmidt

FDP Eckernförde-Schlei-Ostsee
An den Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur
Herrn Tobias Goldschmidt
Mercatorstr. 3
24106 Kiel
Offener Brief
Küstenschutzdamm vor der Eckernförder Bucht
2. September 2024
Sehr geehrter Herr Minister,
anlässlich des diesjährigen Green-Screen-Festivals in Eckernförde werden Sie am 10.September 2024 in der Stadthalle in einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort stehen zu den Küstenschutzmaßnahmen im Bereich der Ostsee.
Der FDP Ortsverband Eckernförde-Schlei-Ostsee hat im November 2023 den Vorschlag gemacht, vor der Eckernförder Bucht einen Küstenschutzdamm zu errichten.
Wir fordern Sie nun auf, als zuständiger Minister eine entsprechende Machbarkeitsstudie in die Wege zu leiten und in die parlamentarischen Beratungen des Landes einzubringen.
Zur Begründung
Die Eckernförder FDP hat die Vision eines befahrbaren Dammes oder eines Gesamtsperrwerkes zwischen Waabs und Schwedeneck entwickelt, was für zukünftige Herausforderungen eine Lösung sein könnte.
Regionale Herausforderungen
- Der Küstenschutz in der Eckernförder Bucht und in dem Stadtgebiet Eckernförde muss wesentlich verbessert werden.
- Durch die Erhöhung der Sturmfluthäufigkeit sind die vorsorgenden Aufgaben des Kreises, der Ämter, der angrenzenden Ostsee-Gemeinden, der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerkes und der Polizei stark angestiegen.
- Die verkehrliche Anbindung der Feriengebiete in und um Kappeln (Insbesondere durch den Ausbau des Ferienresorts Olpenitz) wird immer schwieriger.
- Der Durchgangsverkehr in Eckernförde führt regelmäßig zu langen Staus auf der B76 und muss durch eine geeignete Umgehungsmaßnahmen entlastet werden.
Die Absperrung der Eckernförder Bucht für einen zukunftsorientierten Küstenschutz kann durch einen aufgeschütteten Damm oder durch den Bau eines Deltawehres mit Schiebetoren erfolgen. Die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie ist geeignet, dabei u.a. folgende Aufgaben zukunftsorientiert zu untersuchen:
1. Optimale Dammlinie, ggf. auch unter Einbindung nördlicher Küstenbereiche unter Einbeziehung von Damp und Schleimünde sowie südlich in Richtung Kieler Bucht.
2. Abwägung der Varianten a) Absperrung der Eckernförder Bucht durch einen aufgeschütteten Damm oder b) Errichtung eines Deltawehrs mit Schiebetoren:
- a) Bei einem aufgeschütteten Damm ist ein Mittelstück als öffenbare Brücke zum Durchfahren von höheren Wasserfahrzeugen nötig, ergänzt mit einem verschließbaren Wehr unter der Brücke, welches bei Sturmflut verschlossen werden kann.
- b) Bei einem Deltawehr ist ein Gesamtsperrwerk mit Schiebetoren zu errichten. Als Beispiel: Das Oosterschelde-Sperrwerk ist ein einzigartiges Bauwerk in den Niederlanden, bekannt für seine beeindruckenden Abmessungen. Es hat eine Gesamtlänge von 9 Kilometern, besteht aus 62 Schiebetoren und ist Teil der Nationalstraße N57. Wenn Hochwasser droht (höher als drei Meter über NAP), werden die Schiebetore geschlossen. Der natürliche Gezeitenwechsel in der Oosterschelde bleibt somit erhalten und das Unterwasserleben wird optimal geschützt. www.zeeland.com
3. Ermöglichung der Befahrbarkeit mittels einer zweispurigen Straße für den PKW-Verkehr und Integration mit einer separaten Veloroute.
4. Schutz der gesamten Eckernförder Bucht vor Hochwasser anstatt eines Dammes am Innenhafen der Stadt Eckernförde.
5. Auswirkungen auf die Strömungen und die Ökologie der Eckernförder Bucht.
6. Schutz der Steilküsten an der Eckernförder Bucht, Verhinderung des Sandverlustes.
7. Auswirkungen auf die Verkehrssituation der B76 zwischen Kiel und Eckernförde sowie der Schwansenstraße; Umgehung des verkehrlichen Nadelöhrs im Stadtgebiet Eckernförde.
8. Baumaterial des Dammes und der Küstenschutz-Deiche aus recyceltem Bauschutt statt Verbringung des Bauschuttes in eine Deponie. Planungen der Deponie Gammelby/Kosel könnten entfallen.
9. Auswirkungen auf den Tourismus in der Ostsee Region.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Hadewig
FDP-Ortsverband Eckernförde-Schlei-Ostsee - Flensburger Str. 95 – 24340 Eckernförde