Deponie stoppen

Bisher 2400 Unterzeichner der Petition
Weiterhin Kritik an geplanter Bauschuttdeponie in Kosel – Online-Aufruf „Deponie stoppen“ läuft weiter
Kosel. Die Pläne für die umstrittene Bauschuttdeponie in Kosel nördlich von Eckernförde werden konkreter – auch der Protest nimmt zu. Schon mehr als 2400 Menschen haben online die Petition „Deponie stoppen“ unterschrieben. Damit ist klar, dass es eine öffentliche Anhörung geben wird. Währenddessen arbeitet der Eigentümer der Fläche daran, bis Ende des Jahres ein Planfeststellungsverfahren in die Wege zu leiten, um den Bau der Deponie durchzusetzen.
In einer Pressemitteilung äußert sich die FDP-Ratsfraktion in Eckernförde erneut skeptisch zum Vorhaben. Ratsherr Karl-Ludwig Loth glaubt nicht, dass die geplante Deponiefläche von zehn Hektar eingehalten werde. „Wenn die Deponie erst einmal genehmigt ist, ist es ein relativ einfaches Verfahren, die Fläche nachträglich zu vergrößern“, sagt er. Darüber hinaus ist er der Auffassung, dass es andere Flächen in Schleswig-Holstein gebe, die sich deutlich besser zur Lagerung von Bauschutt eignen. Deshalb fordert die FDP-Ratsfraktion eine erneute Bewertung potenzieller Deponieflächen durch das Land.
Damit stellen sie sich auf die Seite der umliegenden Gemeinden und des Naturschutzbundes (NABU). Auch diese kritisieren den Standort der geplanten Deponie, an den unmittelbar Naturschutzgebiete angrenzen. Insbesondere der Gewässerschutz bereite ihnen Sorgen. Sollten aus dem eingelagerten Schutt Schadstoffe austreten, könnten diese in das Grundwasser und die umliegenden Seen – den Bültsee und den großen Schnaaper See – gelangen, befürchten die Kritiker des Projektes.
Ursprünglich sollte die Fläche, auf der die Firma Glindemann momentan noch ein Kieswerk betreibt, nach Abschluss des Abbaus vollständig renaturiert werden. Doch dem Land Schleswig-Holstein fehlt es an Deponiekapazitäten. Deshalb hat sich im letzten Jahr der Plan verfestigt, auf dem Gelände des Kieswerks Gammelby eine Bauschuttdeponie zu errichten. Dort sollen insgesamt zwei Millionen Kubikmeter Bauschutt eingelagert werden und damit eine der größten Bauschuttdeponien Schleswig-Holsteins entstehen.
Die Online-Petition gegen das Projekt läuft noch bis zum 20. Oktober. Unterdessen will der BUND interessierte Bürger informieren. Am Sonntag, 5. November, lädt die Ortsgruppe Eckernförde zu einer naturkundlichen Exkursion um den Bültsee ein. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Sportplatz Kosel.
Quellenangabe: Eckernförder Nachrichten vom 10.10.2023, Seite 23